Eine aktuelle Reportage vom ZDF zeigt auf anschauliche und etwas drastische Weise einige der Absurditäten des Wintertourismus auf, etwa den Ausbau von Mini-Skigebieten und die hydrologischen Folgen der Beschneiung. Die Krönung des Ganzen, die hier schon gespoilert werden soll, ist ein genialer O-Ton von Günther Aigner, dem Schneehistoriker und “unabhängigen” Lieblings-Skitourismusforscher der Tiroler Seilbahn-Mäzene: “Wenn wir hier nicht mehr Skifahren können, dann endet unsere Zivilisation.” So witzig diese Aussage hier aus dem Zusammenhang heraus gerissen klingt, zeigt sie auch die Schwächen der Doku an. Denn der Schwerpunkt liegt auf Sensation, Gefahr und Katastrophe. So verlockend es ist, auf das Gefährliche und Katastrophische zu fokussieren, und so sehr man auch von der fragwürdigen Gestalt Aigners in Bann geschlagen ist, so wichtig wäre es, inhaltlich auf die Ergebnisse einzugehen, die er in seiner Auswertung von Klimadaten erzielt. Die sollte man wahrscheinlich ernst nehmen. Und trotzdem die Umweltschäden durch den Skibetrieb kritisieren.
