10 Jahre-Quiz

2021 geht zu Ende und damit blicken wir nicht nur auf das Jahr zurück, sondern auch auf zehn Jahre dieses Blogs. Ja richtig, dieser Blog feiert Geburtstag und deshalb verschenke ich Bücher, d.h. genau genommen gibt es sie zu gewinnen.

Vor genau zehn Jahren, am 10. Dezember 2011 erschien der erste inhaltliche Artikel (Link) auf diesem Blog, Thema war die längst fällige Aufarbeitung der antisemitischen und national(sozial)istischen Geschichte des Deutschen Alpenvereins und die Präsentation der Ergebnisse im Rahmen einer Ausstellung.

In der Zwischenzeit ist viel passiert: Die freie Besteigung der „Dawn Wall“ durch Tommy Caldwell und Kevin Jorgeson in drei Wochen im Januar 2015 war eine Sensation, die einem weltweiten Publikum als Spektakel nicht nur ins Wohnzimmer, sondern dank Social Media in die Newsfeeds ihrer Telefone geliefert wurde. 2017 hat der Klettermillionär Alex Honnold die “Nose” am El Capitan free solo bestiegen und einen Film darüber gemacht und einen Oscar gewonnen, der ihn wahrscheinlich endgültig zum bekanntesten Kletterer der USA gemacht hat. Und dann Nimsdai und die Nepalis – ohne sie hätte es im Himalaya vermutlich keine europäischen Erstbesteiger gegeben und einen 8000er Tourismus, wie er mittlerweile in seiner groteskesten Form am Mount Everest stattfindet, schon gar nicht. In seinem “Project Possible” hat er alle 14 Achttausender in der unglaublichen Zeitspanne von nur gut sechs Monaten erstiegen. Und auch die erste Winterbesteigung des letzten Achttausenders, dem K2, durch ein nepalesisches Team Anfang diesen Jahres hat der Nation der Sherpas eine späte Anerkennung ihrer immensen alpinistischen Leistung nunmehr auch als Erstbesteiger verschafft.

Aber das Bergsteigen gibt es nicht ohne seine Schattenseiten. Der Tod hat mit David Lama, Hansjörg Auer, Ueli Steck und Hayden Kennedy den Alpinismus um einige seiner Größen und vielleicht Vorbilder beraubt. Über die ersten drei hatte ich hier etwas geschrieben. Ueli Steck war schon während seines zu kurzen Lebens eine Legende, sein ungeklärter tödlicher Unfall geradezu ein Tod mit Ansage. Sein Speed-Rekord in der Eiger-Nordwand von 2 Stunden und 23 Minuten von 2015 bleibt ihm bislang unbenommen. Und der Aufstieg und Fall des David Lama ließ sich fast live mitverfolgen. Ein gut gemachter und nicht um Schonung bemühter Dokumentarfilm hat David Lamas Aufstieg, sein Abheben und die Star-Allüren sowie seine Bruchlandung am Cerro Torre ohne große Schonung nachvollziehen lassen und den sonst eher unnahbaren Kletterer menschlich werden lassen. Ebenso schmerzlich und noch dramatischer war der Tod von Hayden Kennedy im Oktober 2017. Nachdem er und seine Lebensgefährtin Inge Perkins von einer Lawine verschüttet wurden, in welcher sie den Tod fand, nahm Hayden sich das Leben. Der Alpinist mit dem strahlenden Lächeln war eine Inspiration. Gleich zweimal hat er den Piolet d’Or für herausragende alpinistische Besteigungen erhalten, obwohl er erst 27 Jahre alt war, für Begehungen durch die extrem schwierigen Südwände des Ogre, 7285m, und des Cerro Kishtwar, 6173m, mit Marko Prezelj, in Pakistan. Doch fast noch bewundernswerter war Kennedy für seine Überzeugungen. Am berüchtigten Cerro Torre in Patagonien haben er und sein Seilpartner die Bohrhaken der sogenannten Kompressor-Route entfernt. Auf dieser Route hatte Cesare Maestri hunderte Bohrhaken gesetzt um mit seiner Besteigung zu beweisen, dass er den Gipfel schon beim ersten Versuch erreicht hatte. Kennedy und sein Seilpartner Jason Kruk wollten mit der Aktion den Gipfel wieder zu einer alpinistischen Herausforderung machen und ihm seinen ursprünglichen Charakter zurückgeben, wie sie auch in im Statement zu ihrer Aktion wiedergaben.

Auf seinem Blog sprach Hayden auch über den Tod:

Over the last few years, however, as I’ve watched too many friends go to the mountains only to never return, I’ve realized something painful. It’s not just the memorable summits and crux moves that are fleeting. Friends and climbing partners are fleeting, too. This is the painful reality of our sport, and I’m unsure what to make of it. Climbing is either a beautiful gift or a curse.

Either gift or curse – life must go on, though, and it does. Dieses Jahr war ich mit dem Blog zwar nicht so aktiv, obwohl es viel zu berichten gegeben hätte: die K2 Winterbesteigung, der Skiwahnsinn in den Alpen trotz (oder gerade wegen) der Corona-Pandemie, die Klimakatastrophe und die dank des Bundestagswahlkampfs anhaltende Untätigkeit der Politik – auch mit Blick auf die Pandemie und die mittlerweile absurd hohen Infektionszahlen…. das Leben bleibt jedenfalls spannend und ich werde das weiterverfolgen.

Und da ich mich freue, diesen Blog schon seit zehn Jahren betreiben zu können und ich in Verschenk-Laune bin, möchte ich mir und allen Leser*innen des Blogs eine Freude machen und ihn upgraden, sodass er zukünftig werbefrei gelesen werden kann und zudem ein paar Bücher verschenken. Dafür müsst ihr aber auch etwas tun und ein paar Fragen beantworten.

Zu den Preisen – es gibt folgende Bücher zu gewinnen:

  • Regions of the Heart von David Rose und Ed Douglas. Das Buch behandelt den Tod von Alison Hargreaves und die anschließenden Debatten um ihre Rolle als Mutter und Extrembergsteigerin.
  • Fergus Flemings Killing Dragons. The Conquest of the Alps das die Geschichte der Eroberung der Alpen spannend und amüsant erzählt.
  • Ein ähnliches Buch, das jene Geschichte aus der Perspektive “von unten” erzählt, ist Der Träger war immer schon vorher da von Martin Krauß.

Ich lasse das mal paar Tage laufen, aber wer sich zuerst meldet und alle Fragen (oder die meisten) richtig beantwortet, gewinnt und kann sich 1 Buch aussuchen. Die Preise schicke ich zu, vielleicht sogar noch rechtzeitig genug, dass ihr an den Feiertagen schmökern könnt.

Und keine Sorge: Wenn sich die Fragen als zu schwierig herausstellen, gebe ich noch ein paar Tipps.

Nun zur Frage:

Welche 4000er-Gipfel oder -Massive sind auf den folgenden Fotos zu sehen, die man sonst eher aus anderen Blickwinkeln kennt?

1.

2.

3.

Sende deine Antworten über das Kontaktformular am Ende der Seite – die Antworten sind nicht öffentlich.

Wer gar keine Ahnung von Bergen hat, kann auch diese Fragen versuchen zu beantworten:

  1. Welcher der verstorbenen Bergsteiger wurde auch für diesen Blog interviewed?
  2. Welches philosophische Werk ist stichwortgebend für diesen Blog?
  3. An welchem Berg in Nordamerika wurden gleich zweimal innerhalb von 2 Jahren herausragende Begehungen geschafft?

So, ich wünsche euch viel Glück und viel Spaß beim werbefreien Lesen!

Das letzte Wort hat aber Hayden Kennedy. Rest in peace.

There is this dual nature of sublime meaning and utter absurdity in climbing mountains. Sending harder, bigger, more badass routes won’t make you a better, more humble, more gracious or happier human—yet we often approach those mountains like they can. There is no glory, no real answers, in sending and summits, yet we organize our entire lives around the myth that there are. … Climbing can be an incredible catalyst for our growth. But I am beginning to realize that there’s a certain danger in making climbing the singular focus of your life because it can actually limit the opportunity for growth and reflection if you don’t stop, pause, breathe, and reflect.

Hayden Kennedy auf seinem Blog Evening Sends