Vor kurzem hatte ich das Vergnügen an einem Spektakel der angenehmeren Art teilzunehmen, dem SellaRonda (ECO) bikeday, bei dem die berühmte Runde einmal um das Sella-Massiv herum für den Kraftverkehr gesperrt ist. Als begeisterten Rennradler hat mich dieser Rundkurs über 4 Dolomitenpässe einfach unwiderstehlich angezogen. Hiervon will ich euch einige Impressionen nicht vorenthalten.
Gestartet bin ich, nach Anreise mit dem Zug, in Mittenwald und hatte zuerst einmal das Inntal und den Brennerpass zu überqueren, was sich aufgrund anfänglichen Regens aus einer Kaltfront eher mühselig gestaltete. Erst ab Innsbruck wurde das Wetter besser. Dafür warteten am Brenner nerviger Verkehr und dank des ungewohnten Gepäcks keine einfachen Höhenmeter auf mich.
Auf der italienischen Seite des Brenners garantierte immerhin ein gut ausgebauter Radweg entspanntes, da vom Verkehr unbehelligtes Fahren ins Eisacktal hinein. Allerdings bemerkte ich die wellige Wegführung so richtig erst auf dem Rückweg, dann auch noch mit Nordfön.
Da ich von St. Cristina im Grödnertal aus Richtung Sella-Massiv gestartet bin, war für mich als erstes das Sellajoch zu bewältigen. Zwar ist der gesamte Rundkurs von einer beeindruckenden Bergkulisse geprägt. Mein Highlight war allerdings zweifellos der grandiose Langkofel, auch wenn die Wolken ihn teilweise eingehüllt hatten. Deshalb hier – so wie ganz oben – ein Foto vom bikeday im Juni mit vergleichbarem Wetter.
Auf Sicherheit wurde großen Wert gelegt und die Strecke in gesundem Maße beschildert.
Blick zurück vom Grödnerjoch. Die Einsatzfahrzeuge von Polizei und Rettungsdiensten waren glücklicherweise (bis auf wenige versprengte Camper) die einzigen Kraftfahrzeuge auf der Strecke.
Am Tag nach der Sella-Runde bin ich noch ein wenig Richtung Süden gefahren. Im Norden wäre eh nur schlechtes Wetter gewesen. Hier ein Foto von einem sehr interessanten wie lächerlichen Gimmick zugleich, eine auf dem Waltherplatz aufgebaute Kunstinstallation mit dem Titel “I am free”. In der unten aufgestellten Tafel zur Erklärung stand sinngemäß, dass jeder Mensch frei sei, frei nach einem gewissen Vilayat: “Realize your freedom, and you are free.”
Mein Fazit nach der kleine Ausfahrt lautet trotz der etwas strapaziösen Anreise: Nächstes Jahr wieder!