Ueli Steck war vor kurzem wieder im Himalaya unterwegs. Und wieder ist er – wie schon 2013 beim Zusammenstoß mit wütenden Sherpas – dabei offenbar nicht sehr weit am Tode vorbei geschrammt, wie er auf seiner Homepage berichtete und wenig später auch in einem Interview der Schweizer Sonntagszeitung mitteilte:
Ich hielt mich mit Bergsteigerkollege Benedikt Böhm weiter oben am Berg auf, als sich plötzlich ein Schneebrett löste und die drei Leute unter uns, Sebastian Haag, Andrea Zambaldi und Martin Maier mitriss. Das Schneebrett löste sich fast geräuschlos. Es war gespenstisch.
Das Ziel der Expedition, an der Steck nicht teilnahm, war es, innerhalb von sieben Tagen die beiden Achttausender Shisha Pangma und Cho Oyu zu besteigen, auf Skiern abzufahren und die dazwischen liegenden 170 Kilometer mit dem Mountainbike zurückzulegen.
Steck meinte, es sei zugleich ein gutes, aber auch komisches Gefühl, zwar der Lawine entgangen zu sein. Aber zwei Kollegen seien plötzlich nicht mehr da. Bericht über die Lawine heißt es auf seiner Homepage:
»Maier, der als einziger den Absturz überlebte, erreichte noch in der Nacht das Lager 3 aus eigenen Kräften. Am 25.09.2014 wurde er von einem Sherpa Rettungsteam von dort geborgen. Haag und Zambaldi bleiben weiterhin am Berg vermisst.«
Vor einem Jahr gestand mir Ueli Steck in einem Interview noch persönlich, dass man Alpinismus auf einer Höhe, wie er ihn betreibt, nicht ewig weiterführen könne:
Wenn ich da weitermache, dann geht das irgendwann schief.
Weshalb er sich auch überlegen müsse, wie das weitergeht und ob er sich nicht selbst sogar etwas mehr schützen müsse.
“Glück gehabt”, kann man also wohl feststellen, wenn Steck so unversehrt davongekommen ist. Ob er seine Speed-Besteigung des Shisha Pangma wieder versuchen wird, bleibt noch offen.
Das ganze Interview, das in ALPIN 4/2014 erschienen ist, gibt es morgen hier zu lesen.
Außerdem folgen in den nächsten Tagen – wie die letzten beiden Jahre auch – Berichte vom International Mountain Summit in Brixen.